Konferenzen und Workshops

Aktuell:

„Kriegsbilder. Strategien bildlicher Emotionslenkung in Visualisierungen des Krieges“ . Internationaler Workshop am 6.+7. Mai 2021 [via ZOOM]
Leitung und Organisation: Prof. Dr. Christine Kanz; Projektmitarbeit: Judith Riessner, MA

Kriege sind schon immer mit Bildern verknüpft worden. Die Ikonographie der Kriegsbilder reicht von Darstellungen des Trojanischen Krieges auf antiken Vasen und mittelalterlichen Kämpfen auf feingewobenen Teppichen bis hin zu Kriegsbildern in den visuellen Medien der Gegenwart, in Filmen ebenso wie auf digitalen Bildschirmen. Die über die Medien vermittelten Kriegsbilder des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart mach(t)en Geschichte, indem sie unsere Wahrnehmung des Krieges und unsere Haltung zum Krieg maßgeblich prägen.

Ziel ist es zu analysieren, ob Visualisierungen des Krieges in den Medien westlicher Industrienationen spezifischen Bildmustern gehorchen, die sich in fast allen Kriegen wiederholen. Dabei soll zum einen herausgefunden werden, inwiefern Kriegsbilder ein ikonisches Bildgedächtnis gestalten und somit Geschichte machen können (Beispiel: Foto des fliehenden ‚Napalm-Mädchens’ im Vietnamkrieg). Zum anderen ist zu fragen, ob in Bildern des Krieges, ähnlich wie in Bildern des Terrorismus (vgl. Klonk 2017), bestimmte Emotionalisierungsstrategien zugrunde liegen, die bewirken, dass nicht etwa der Bildinhalt selbst, sondern die an ihn geknüpften Emotionen (wie etwa Wut, Hass, Angst) im Vordergrund stehen.

Dabei gehen wir von einem plurimedialen Medienbegriff aus, der verschiedene Bild-Genres, wie zum Beispiel Film, Foto, Kunst und digitale Bilder umfasst. Auch Literatur gehört dazu, da ja auch Texte bildlich strukturiert sein können und Visualisierungen produzieren. Bilder wiederum beanspruchen Texte für ihre Interpretation und Zirkulation bzw. sprechen gar selbst (Mitchell 2011).

Mit diesem Workshop im Rahmen eines größeren Projekts zum Thema wollen wir nicht zuletzt auch zur Beantwortung einer ethisch ausgerichteten Fragestellung beitragen, indem wir auch nach der Verantwortung der betrachtenden Person angesichts von Kriegsbildern fragen. Was lässt sich bezüglich deren Bewertung und auch deren Weiterverbreitung feststellen? Welche „ethischen“ Konventionen oder gar Richtlinien lassen sich im Umgang mit Kriegsbildern ausmachen und inwiefern sind sie zu hinterfragen und neu zu formulieren?

Kontakt (für Anmeldungslink via ZOOM): E-mail: christine.kanz@ph-ooe.at

Programm:

Donnerstag, 6. Mai 2021

14:00 Uhr: Christine Kanz (Linz): Begrüßung der Teilnehmer*innen und kurze Einführung

14.15 Uhr Keynote I: Helmut Lethen (Linz): Melancholie und Präzision. Die Leistung der Fotografie.
Kommentar: Christine Kanz

***Kurze Pause***

15:20 Uhr Keynote II: Gaby Pailer (Vancouver): „The Girl in the Picture“ – Reflexionen zu Denise Chongs Biografie des vietnamesischen ‚Napalm-Mädchens‘ Kim Phuc
Kommentar: Helmut Lethen

***Kurze Pause***

16:30 Uhr Jasmin Mersmann (Linz): Nach dem Sturm. Materielle Zeugen kriegerischer Gewalt
Kommentar: Judith Rießner

17:15 Uhr Julia Bee (Weimar): Folterinszenierungen in Kriegsfilmen – Die Lenkung von Affekten in Spielfilmen und TV-Serien
Kommentar: Gabriele Werner

18-19:30 Uhr ***Pause für individuelles Abendessen***

19:30 Uhr Karl Sibelius (Linz): Texte über und gegen den Krieg

Freitag, 7. Mai 2021

14:00 Öffnung des ZOOM-Warteraums + kurze Begrüßung

14:15 Uhr Ulrike Stamm (Linz): Der Einsatz von Bildern in genderspezifischen Perspektiven auf den Krieg im Jemen
Kommentar: Julia Bee

15:00 Uhr Gabriele Werner (Berlin): Neue Bilder vom Krieg – neue Bilder von Soldat*innen in postheroischen Zeiten
Kommentar: Arndt Niebisch (Wien)

***15 Min. Pause***

16:00 Uhr Judith Rießner (Linz): Kriegsbilder im postdramatischen Theater
Kommentar: Ulrike Stamm

16:45 Uhr Lee T. Gušić (Frankfurt a.M.): Emotionale Wirkungen von Requisiten und audiovisuellen Impulsen in Performances und Inszenierungen von Gewalt im Kontext der Jugoslawienkriege 1991–1999.
Kommentar: Gaby Pailer

***15 Min. Pause***

17:45 Uhr Nicole Vennemann (Köln): Bilder von Kriegsereignissen im Zeitalter der Social Media: Authentizität versus Ästhetik
Kommentar: Jasmin Mersman

18:30 Uhr Roundtable mit Helmut Lethen und Gaby Pailer

19:30 Uhr Resümee + Verabschiedung der Teilnehmer*innen

Tagungen, Workshops und Panels seit 2010

‚Nature Writing’ Revisited
Panel  der Sektion ‚NaturenKulturen‘, 5. Jahrestagung der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft, 23.9.2019, Universität Koblenz (Co-Org. m. G. Dürbeck, Panel Chair)

Gibt es ein ‘German Nature Writing’?
Panel, 4. Jahrestagung der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft, Fokus: Ästhetische Praxis und kulturwissenschaftliche Forschung, 13. Oktober 2018, Universität Hildesheim (Konzeption; Co-Org. m. G. Dürbeck, Panel Chair)

‚Anthropocenic Turn’? Interdisziplinäre Perspektiven auf das Anthropozän-Konzept
Internationale Tagung im Rahmen des DFG-Projekts „Narrative des Anthropozän in Wissenschaft und Literatur“, 11.-13. September 2018, Universität Vechta (Moderation)

Mensch-Pflanze-Verwandlungen aus der Perspektive der ‘Plant Studies’
2 Panels, org. v. U Stobbe für die 3. Konferenz der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft, Fokus: Bodies in Motion, 17. November 2017, Universität Gent (Moderation)

Kultur und Motorik
Panel, org. v. Ole Kliemann u. Anne Döring für die 3. Konferenz der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft, Fokus: Bodies in Motion, 18. November 2017, Universität Gent (Moderation)

Konzepte der Anerkennung aus interkultureller Perspektive
Panel, org. für die 2. Konferenz der ‚Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft‘, Fokus: Wertediskurs, Multikulturalismus, 7. Oktober 2016, Universität Vechta (Konzeption, Organisation u. Moderation)

Konzepte von Ehre und Anerkennung aus gender- und diversitätstheoretischer Perspektive
Workshop im Rahmen der „Interdisziplinären und internationalen Klara Marie Faßbinder-Gastprofessur Rheinland-Pfalz“, 14. Januar 2016, Campus Koblenz WorkshopProgrammJan14  . (Konzeption, Organisation u. Moderation)

Ecocriticism in the Anthropocene
Internationaler Doctoral Workshop m. Gabriele Dürbeck (University of Vechta), 29. April – 1. Mai 2015, Universität Gent (Konzeption, Organisation u. Moderation; in Kooperation m. B. Biebuyck, S. Craps, P. Schoentjes)

Big Emotions – Strong Affects
Workshop im Rahmen der U4-Kooperation (Universitäten Gent, Groningen, Uppsala, Göttingen), 5. Februar 2015, Universität Göttingen (Konzeption, Organisation u. Moderation; in Kooperation m. A. Schonlau, S. Winko, G. Martens)

‘History and Feeling’: The Cultural History of Emotions
Internationaler Doctoral Workshop m. Jan Plamper (Goldsmiths College/ Zentrum „Geschichte der Gefühle“ Max Planck-Institut f. Bildungsforschung, Berlin), 21-24. Mai 2014, Universität Gent (Konzeption, Organisation u. Moderation; in Kooperation m. K. van der Haven u. G. Martens)

Felicitas Hoppe‘s Transgressions of Boundaries
Panel auf der German Studies Association (GSA) Thirty-Seventh Annual Conference, 3.-6.10.2013, Denver, Colorado (Konzeption u. Organisation).

Writing in Motion. Traveling – Tourism – Transculturalism
Doctoral Workshop mit der Schriftstellerin Felicitas Hoppe, 27.-29.3.2013, Universität Gent (Konzeption, Organisation u. Moderation mit S. Decock; in Kooperation m. B. Biebuyck u. G. Martens)

Experience of Violence. War Time Literature and the Mediation of Emotions in the 17th and 18th Century
Doctoral Workshop mit Mary Favret (Indiana University), 15.-16.1.2013, Organisation und Moderation in Zusammenarbeit m. Kornee van der Haven, Universität Gent.

Remembering Christa Wolf: With One Voice? Christa Wolf’s Poetics of Anxiety and Trauma before and after 1989
Panel auf der 36. Annual German Studies Association Conference,  5. Oktober 2012, Milwaukee, U.S.A. (Konzeption, Organisation u. Moderation; in Kooperation m. S. Rinner)

Momentaufnahmen. Berliner Literatur und Kultur 23 Jahre nach dem Mauerfall
Workshop am 24.3.2012, Freie Universität Berlin, Institut für Deutsche und Niederländische Philologie. Konzeption, Organisation, Moderation; in Kooperation mit Jan Konst (FU Berlin) und  Oksana Stoychuk (FU Berlin)

Familie und Moderne / Family and Modernity (1880-1945)
Konferenz am Institute of Germanic & Romance Studies, University of London, 15-16.3.2012, Konzeption, Organisation und Moderation in Kooperation mit Frank Krause (Goldsmiths London) und Godela Weiss-Sussex (IGRS, London)

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